Jedes Jahr am ersten Freitag im März feiern christliche Frauen in über 100 Ländern den Weltgebetstag der Frauen. Die Liturgie für die ökumenischen Gottesdienste verfassen jeweils Frauen aus einem bestimmten Land für die ganze Welt. Dieses Jahr kommt die Liturgie aus Simbabwe.
Das Motto für den Weltgebetstag 2020 stammt aus dem Johannes-Evangelium (Johannes 5,2-9a). Dort heißt es in der Erzählung von der Heilung des Gelähmten: „Steh auf, nimm deine Matte und geh!“ Mit diesem Text fordern die Frauen aus dem Weltgebetstags-Komitee in Simbabwe dazu auf, an die Kraft zur Veränderung zu glauben, Chancen zu ergreifen und neue Wege zu gehen.
Simbabwe und seine Frauen können Veränderungen und Aufbrüche gut gebrauchen. Der Alltag in Simbabwe ist geprägt von Inflation und Arbeitslosigkeit, von überteuerten Lebensmitteln und astronomischen Benzinpreisen. Simbabwes Frauen sind weit davon entfernt, gleichberechtigt zu sein. Oftmals sind Mädchen gezwungen, die Schule abzubrechen, weil man sie zur Ehe zwingt. Viele Männer leben polygam. Das Risiko für Frauen und Kinder, an Aids zu erkranken, ist hoch. Extrem schwer ist das Leben für Witwen. Altem Gewohnheitsrecht gemäß werden Frauen nach dem Tod ihres Mannes von dessen Familie vertrieben und erhalten nichts von seinem Besitz. Neue, anders lautende Gesetze ändern nichts an dieser alten Praxis.
Simbabwe gehört zu den Ländern mit den höchsten Schulden weltweit. Allein gegenüber Deutschland ist der Schuldenberg rund 730 Millionen Euro hoch. Mit dem Weltgebetstag 2020 verknüpft ist die Hoffnung, dass Deutschland Simbabwe einen Teil der Schulden erlässt. Gemeinsam mit der Initiative „Erlassjahr – Entwicklung braucht Entschuldung“ sammeln deshalb die Organisatoren Unterschriften für eine Petition an die Bundesregierung (vgl. www.weltgebetstag.de/aktionen/).
Allein in Deutschland werden an den Gottesdiensten am Weltgebetstag wieder Hunderttausende teilnehmen – wobei diese Gottesdienste zwar von Frauen vorbereitet werden, aber definitiv auch für Männer, Kinder und Jugendliche gedacht sind.

In Minden und Umgebung gibt es am Freitag, 6. März, zum Beispiel folgende Möglichkeiten, an Veranstaltungen zum Weltgebetstag teilzunehmen:
– Marienstift, 17 Uhr
– Martin-Luther-Haus, 15 Uhr
– Auferstehungskirche Salem, 15.30 Uhr
– Kirche Dankersen, 16 Uhr
– St. Paulus,15 Uhr
– Methodistische Kirche, 17 Uhr
– Christuskirche Todtenhausen / Kutenhausen, 15 Uhr
– Kirche Barkhausen, 16 Uhr
– Gemeindehaus Buchholz, 18 Uhr
– Kirche Windheim, 15 Uhr
– Paul-Gerhardt-Haus Petershagen, 19 Uhr
– Gemeindehaus Hahlen, 15 Uhr
– Gemeindehaus Holzhausen, 18 Uhr
– Kirche Oberlübbe-Unterlübbe, 18 Uhr
– Johann-Delius-Haus Kleinenbremen, 17 Uhr