Minden. Im Evangelischen Kirchenkreis Minden sind drei Personen für die Wahl der neuen Superintendentin beziehungsweise des neuen Superintendenten nominiert worden. Dr. Sabine Breithaupt-Schlak, Michael Mertins und Dr. Kai-Uwe Spanhofer bewerben sich um die Nachfolge von Superintendent Jürgen Tiemann, der Ende des Jahres in den Ruhestand geht.

Dr. Sabine Breithaupt-Schlak (46) stammt aus Ochtrup im Kreis Steinfurt und studierte Evangelische Theologie in Münster, Zürich, Hamburg und Bochum. Auf ein Auslandsjahr im Dienst der Evangelischen Kirche am Rio de la Plata folgte das Vikariat zunächst in Dortmund-Landstrop, dann bei „Brot für die Welt“ in Stuttgart. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie tätig an der Justus-Liebig-Universität Gießen und verfasste in dieser Zeit ihre Promotion. Ab Mai 2009 war sie Pfarrerin im Entsendungsdienst im Kirchenkreis Herford, zunächst in Rödinghausen, dann in Herford-Mitte. Seit Juni 2013 ist sie Pfarrerin der Kirchengemeinde Dortmund-Berghofen. Breithaupt-Schlak ist ausgebildete Fundraiserin und systemische Gemeindeberaterin. Auf Kirchenkreisebene gehören und gehörten zu ihren Aufgaben u. a. Gemeindevisitationen, die Geschäftsführung einer kreiskirchlichen Stiftung und die Mitarbeit in der Facharbeitsgruppe „Flucht und Asyl“ sowie beim Projekt „Kiek – Kirche, innovativ, evangelisch, kreativ“. Im Kirchenkreis Dortmund ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Mission und Ökumene und leitet die Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Choma in Sambia. Breithaupt-Schlak ist verheiratet; in der Freizeit geht sie gern Joggen und ins Theater. Minden und Umgebung sind ihr vertraut, da die Familie ihres Vaters hier ihre Wurzeln hat.

 

Michael Mertins (53) ist geboren in Ludwigslust in der damaligen DDR; im Alter von fünf Jahren siedelte er mit seiner Familie über nach Minden-Meißen, wo sein Vater 16 Jahre lang Pfarrer war. Er studierte Evangelische Theologie in Berlin, Göttingen und Hamburg. An der Universität Tübingen arbeitete er u.a. als Koordinator des interdisziplinären DFG-Graduiertenkollegs „Die Bibel“. Sein Vikariat absolvierte er in Bielefeld, den Entsendungsdienst ab 2003 in Paderborn. Ab 2006 war er Pfarrer in Ennepetal. Seit 2010 ist er Pfarrer in der Christusgemeinde in Dortmund. Mertins hat eine Langzeitausbildung in Themenzentrierter Interaktion absolviert („Gruppen leiten mit Begabung und Methode“) und sich weitergebildet für Arbeitsfelder wie Leitung, Öffentlichkeitsarbeit, Moderation, Präsentation und Veranstaltungsmanagement. Auf Kirchenkreisebene hat Mertins den Vorsitz des Leitungsausschusses der gemeinsamen Trägerschaft von 64 Kindertageseinrichtungen, ist Synodalbeauftragter für Flüchtlingshilfe, stellvertretender Assessor, Mitglied des Diakonieausschusses und des Teams für Gemeindevisitationen. Mertins ist verheiratet und hat vier erwachsene Kinder; in seiner Freizeit spielt er gern Trompete und fährt Kajak. Dem Mindener Land fühlt er sich bis heute stark verbunden.

 

Dr. Kai-Uwe Spanhofer (54) ist in Soest geboren und wuchs auf im Ruhrgebiet. Er studierte Evangelische Theologie in Bielefeld-Bethel, Tübingen und Leipzig. Nach dem Studium war er am Institut für Diakonie- und Sozialgeschichte der Kirchlichen Hochschule Bethel tätig. Das Vikariat und den Entsendungsdienst absolvierte er in der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde in Bielefeld. Ab November 1999 war er Pfarrer der Kirchengemeinde Schweicheln-Bermbeck-Sundern. Seit 2010 ist er Pfarrer der Stephanus-Kirchengemeinde in Hiddenhausen. Spanhofer ist für die Geschäftsführung der fünf Kinder-Tageseinrichtungen der Kirchengemeinde verantwortlich. Auf Kirchenkreisebene ist er stellvertretender Assessor, Mitglied des Visitationsteams und Vorsitzender des Ausschusses für Diakonie und gesellschaftliche Verantwortung. Er ist Mitglied des Prüfungsamtes der Landeskirche. Nebenberuflich ist Spanhofer tätig als Gemeindeberater, Mediator und Fundraiser. Spanhofer hat 2016 an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal / Bethel promoviert. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder; in seiner Freizeit spielt er gerne Fußball, fährt Rad und geht Wandern. Nach zwanzig Jahren in Hiddenhausen ist er in Ostwestfalen heimisch geworden und möchte auch weiterhin in der Region bleiben.

 

Breithaupt-Schlak, Mertins und Spanhofer stellen sich mit Probepredigten im Evangelischen Kirchenkreis Minden vor. Die Probepredigten finden – unter Berücksichtigung der Corona-Schutz-Regeln –  statt am 12. August (Breithaupt-Schlak), 17. August (Mertins) und 19. August (Spanhofer) jeweils um 19 Uhr in der Kirche in Hartum. Diese drei Termine sind den stimmberechtigten Mitgliedern der Synode vorbehalten.

Gewählt wird im Rahmen der Herbstsynode am 4. und 5. September. Die Verabschiedung Tiemanns und die Einführung seiner Nachfolgerin bzw. seines Nachfolgers durch die Präses der Evangelischen Landeskirche von Westfalen Dr. h. c. Annette Kurschus finden statt am 31. Oktober.

Mitglieder der Synode sind Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen. Die Synode entscheidet über wesentliche Fragen des kirchlichen Lebens in der Region. Sie tagt in der Regel zweimal im Jahr und besteht im Kirchenkreis Minden aus zurzeit 132 Synodalen, von denen 107 stimmberechtigt sind. Alle acht Jahre wählt die Synode den Superintendenten / die Superintendentin des Kirchenkreises. Die Ausschreibung der Stelle obliegt dem Nominierungsausschuss, der eigens für diesen Zweck gebildet wird. Im Auftrag des Kreissynodalvorstands, der rechtlich die Interessen der Synode vertritt, sichtet der Nominierungsausschuss alle Bewerbungen und legt fest, wer sich der Synode zur Wahl stellt. Als gewählt gilt, wer auf der Wahlsynode mehr als die Hälfte der Stimmen erhält.

 

Der Superintendent / die Superintendentin ist der leitende Theologe / die leitende Theologin des Kirchenkreises. Unter anderem vertritt er oder sie die Kirche nach außen, ist Vorsitzende/-r der Synode, Dienstvorgesetze/-r und Seelsorger/-in der Pfarrerinnen und Pfarrer sowie der Mitarbeitenden des Kirchenkreises.