Haben Sie schon die Koffer gepackt?

Was nehmen Sie mit, wenn es jetzt auf die Reise geht? Was brauchen Sie unbedingt, was lassen Sie zurück?

Der Platz ist begrenzt, und es reist sich besser mit leichtem Gepäck.

Man kommt schneller vom Fleck, ist flexibler, mobiler, spontaner.

Den Koffer vollstopfen ist kein Problem. Schwieriger ist die Beschränkung auf das Wesentliche. Dazu muss man sich entscheiden. Und vorausschauen. Was brauche ich wirklich im Urlaub? Was nehme ich mit?

Was lasse ich ganz bewusst zurück? Womit will ich mich tatsächlich nicht beschäftigen?

Was erwartet mich am Zielort? Wie werde ich wiederkommen?

Aufbrüche in den Urlaub, in fremde Gegenden und unbekannte Länder bilden in gewisser Weise unsere Lebensreise ab: Wo komme ich her, wo gehe ich hin …

Mein Lebenskoffer ist voll geworden mit den Jahren …

Was ist Vergangenheit, was lasse ich zurück?  Vieles ist am Ende tatsächlich nur Ballast.

Heute sind wir Weltmeister im Anhäufen, Aufheben, Sammeln, Verstauen, Archivieren.

Das lähmt.

Schwieriger ist die Trennung von anderem Ballast.

Schwierig ist das Loslassen von Gewohnheiten und Bequemlichkeiten.

Schwierig ist der Abschied von Illusionen und falschen Gewissheiten.

Schwierig ist, Orte und Menschen hinter sich zu lassen, mit denen uns eine lange Geschichte verbindet.

Das fällt schwer, kann aber notwendig und befreiend sein wie das Aufräumen von Speichern und Schränken.

Adieu“, „Adios“ – mit Gott! Gott befohlen! „Goodbye“ die Abkürzung von „God would be with you“.

Zum Aufbruch gehört der Segen. Davon erzählt die Bibel (Gen. 12). Ohne Segen sollte sich niemand auf den Weg machen. Ohne Segen solltet ihr nicht auseinander gehen.

Ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein“, verspricht Gott Abraham als er aufbricht und sein altes Leben mit 75 Jahren hinter sich lässt. Abraham geht. Nur mit der Verheißung. Fünfmal insgesamt wird der Segenswunsch bekräftigt, das verleiht ihm Gewicht und Kraft. Dort, wo Abraham ankommt, soll Gott seine Verheißung erfüllen.

Dieser Segen soll auch über Ihrem Abschied und Aufbruch stehen. Wohin auch immer sie gehen. All das steckt im Zuspruch des Segens. Das ist Gottes Gegenwart im Handgepäck. Sie können sie brauchen, wenn Sie jetzt auf Reisen gehen. Bon voyage!

 

 

Maike Brodowski-Stetter,

Maike Brodowski-Stetter,

Pfarrerin am Leo Sympher Berufskolleg