Martin Luther King war herausgefordert durch die alltägliche Ungerechtigkeit der Rassentrennung vor seiner Tür. Er fragte sich: Wie kann ich dem Bösen widerstehen, ohne selbst Böses zu tun oder in eine Spirale der Rache und Gewalt zu fallen? Er entdeckt den gewaltlosen Widerstand als Methode, um der Ungerechtigkeit zu begegnen. In einer Gerichtsverhandlung 1958 sagt er nach dem Urteil gegen ihn, dass „die Zeit gekommen ist, da vielleicht nur bereitwillig ertragenes Leiden und gewaltloser Protest Unschuldiger diese Nation aufrütteln können“. Für diese Haltung erntet er jede Menge Spott und den Hinweis, er sei unfassbar naiv.

Im Musical „Martin Luther King – Ein Traum verändert die Welt“ singt heute Abend der große Chor:

Im Leiden und Schweigen Versöhnung bezeugen

wirkt schwach und naiv.

Doch so machte es Gott:

Bespuckt und geschlagen hat Christus ertragen die Schuld aller Menschen

und erntete Spott.

Er, der sich nicht wehrte,

besiegte die Härte der Herzen, die hassen.

Durchbrach selbst den Tod.

Martin Luther King hat seine Stimme für die Schwachen erhoben, so wie der Prophet Amos im Alten Testament. Mit anderen biblischen Personen teilt Martin Luther King die Überzeugung, dass die Liebe sich durchsetzt und stärker ist als aller Hass und jede Gewalt.

Jesus Christus hat es selbst so vorgelebt: Obwohl er unschuldig war, hat er gelitten, obwohl er ohne Sünde war, hat er alle Schuld getragen.

Der Apostel Paulus fasst es in seinem Brief an die Römer Kapitel 12 Vers 21 so zusammen: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Paulus hat in seinem Leben erlebt, wie die Kraft der Liebe sein ganzes Leben verändern hat. Gottes Liebe hat die Kraft, das Böse mit dem Guten zu überwinden – immer und immer wieder

Ich wünsche ihnen und mir diese Erfahrung und diese Hoffnung

Olaf Mohring

Olaf Mohring

Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Minden