Thema: Segen und Verantwortung

Fridays for Future“ heißt eine globale Schüler- und Studierendenbewegung, die sich für den Klimaschutz einsetzt. Junge Menschen gehen freitags auf die Straße, um auf drängende globale Klimaprobleme aufmerksam zu machen und die politisch Verantwortlichen zu energischerem Handeln zu drängen. Wer für etwas demonstriert, setzt sich für ein besonderes Anliegen ein. Bei einer Demonstration zeige ich öffentlich, wo ich stehe und was mir wichtig ist. Plakate, Spruchbänder oder Statements unterstreichen den Inhalt der Demonstration.

Mit einer Monstranz, einem vergoldeten Gefäß, in das der Leib Christi eingesetzt wird, verweisen katholische Christen an Fronleichnam auf Jesus Christus. Beide Wörter, Demonstration und Monstranz, haben ihren Ursprung in der lateinischen Sprache und bedeuten „zeigen“. In der Monstranz wird der Leib Christi während der Fronleichnamsprozession in der Gestalt des Brotes durch die Straßen der Stadt getragen. Wir zeigen Jesus Christus, der versprochen hat, bei uns zu bleiben bis zum Ende der Welt. Während der Prozession erbitten wir den Segen Gottes in alle vier Himmelsrichtungen. Dieses besondere Segensgebet „unter freiem Himmel“ ist für mich in jedem Jahr ein sehr ergreifender Moment, macht es doch deutlich, dass Gottes Segen alle Menschen und die ganze Schöpfung umfasst. Der Schöpfung sowie der Verantwortung des Menschen für die Schöpfung ist dabei eine eigene Fürbitte gewidmet, sie hat in der gegenwärtigen Zeit eine besondere Aktualität. Mit Blumen und Fahnen sind die Kirchen und die Prozessionswege geschmückt – sie zeigen auf ihre Weise auf den Schöpfer, dem an Fronleichnam besondere Anbetung gebührt. Fronleichnam als Tag eines öffentlichen Glaubensbekenntnisses ist nur einmal im Jahr. Der Segen Gottes für die Menschen und die Schöpfung ist uns jeden Tag neu zugesprochen. Aus diesem Segen erwächst Verantwortung.

Stephan Berkenkopf

Stephan Berkenkopf

Pastor im Pastoralverbund Mindener Land