„I have a dream“: Am 28. August 1963 sprach der schwarze amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenpastor Martin Luther King vor 250.000 Menschen in Washington. „Ich hab den Traum“ singt 56 Jahre später der schwarze Musical-Darsteller Gino Emnes zusammen mit insgesamt über 15.000 Menschen in Deutschland beim Chormusical Martin Luther King. Kings Rede trug maßgeblich dazu bei, dass die USA 1964 die Rassentrennung abgeschafft haben: Er forderte die Gleichstellung von Weißen und Afroamerikanern und entwarf eine Zukunftsvision vom gemeinsamen, friedlichen Miteinander in den Vereinigten Staaten und in der gesamten Welt.
In diesen Tagen beginnen die Proben für die Tournee mit 20 Aufführungen in elf Städten bundesweit; am 22. und 23. Februar 2020 kommt das Mitsing-Musical auch nach Minden. Herzstück einer jeden Show ist der riesige Chor mit Sängerinnen und Sängern aus der jeweiligen Region. Sei es im Chor oder im Publikum – vom Tourneestart am 11. Januar bis zur vorläufig letzten Aufführung Anfang April 2020 werden es über 70.000 Menschen sein, die durch das Musical mit Kings Traum in Berührung kommen und seine Ideen weitertragen werden.
Bundesweit haben sich rund 15.000 Sängerinnen und Sänger angemeldet, die das Stück vom Leben und Wirken Kings gemeinsam mit Musical-Profis und einer Big-Band auf die Bühne bringen. In Minden sind 26 Chöre aus der ganzen Region dabei sowie viele einzelne Sängerinnen und Sänger ohne Chorzugehörigkeit, insgesamt rund 1000 Stimmen. Die 22 Stücke des Mitsing-Musicals werden in den heimischen Chören mit Hilfe von Übungs-CDs sowie bei gemeinsamen Chorproben einstudiert. Zur ersten gemeinsamen Probe treffen sich die Mitwirkenden je nach Wohnort entweder am 14. September in Löhne oder am 15. September in Lübbecke. Weitere gemeinsame Treffen sind dann Haupt- und Generalprobe und schließlich die Aufführung. Harald Sieger, Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Westfalen und Leiter der Kantorei an der St. Marienkirche in Herford, sowie der A-Kirchenmusiker Danny Neumann werden die Proben leiten und dirigieren auch die Aufführungen am 22. und 23. Februar 2020 in der Kampa-Halle.
Bereits im Reformationsjahr 2017 war die Wittener Stiftung mit dem vielumjubelten „Pop-Oratorium Luther“ bundesweit unterwegs. Auch hier bildete sich für jede Aufführung ein eigener Projektchor mit Sängerinnen und Sängern aus der jeweiligen Region. Beim aktuellen Projekt, dem „Chormusical Martin Luther King“, setzt Regisseur Andreas Gergen bewusst minimalistische Inszenierungsmittel ein, um – gemeinsam mit dem riesigen Chor, Musicalsolisten und Big-Band – eine Geschichte zu erzählen, die ihr Publikum berührt und gleichzeitig unterhält.
Veranstalter der Aufführung in Minden ist die Stiftung Creative Kirche in Kooperation mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und den Evangelischen Kirchenkreisen Minden, Vlotho, Lübbecke und Herford sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland (Baptisten- und Brüdergemeinden). Projektpartner des Chormusicals ist Brot für die Welt. Im Rahmen der Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“ unterstützt das Chormusical Martin Luther King ein Projekt von Brot für die Welt im Norden Kenias, das den Zugang zu sauberem Trinkwasser sichert. Weitere Aktionspartner sind die Versicherer im Raum der Kirchen und die Bank im Bistum Essen. Das Chormusical wird unterstützt durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon und die VerbundVolksbank OWL eG.

(Text: Stiftung Creative Kirche / Carmen Möller-Sendler)