Das große Team der Ehrenamtlichen in der Klinikseelsorge stellt seine Arbeit mit den Pastoren auf telefonischen Beistand während des Besuchsverbots in der Coronakrise an Krankenhäusern um.
„Wir dürfen aus guten Gründen derzeit die Menschen nicht persönlich aufsuchen, aber wir wollen sie auch nicht im Stich lassen“, erklärt der evangelische Klinikpfarrer Oliver Vogelsmeier.
Deshalb hinterlegt die Seelsorge überall auf den Stationen Telefonnummern mit Ansprechpartnern, die sonst Besuche machen, um ein telefonisches Seelsorgegespräch anfordern zu können. Fast alle aus dem Seelsorgeteam, wozu im Vertretungsdienst derzeit auch Pfarrer Hans-Walter Goldstein gehört, haben sich dafür mittlerweile bereit erklärt.
„Gerade, dass niemand mehr zu Besuch kommen darf, ist eine zusätzliche seelische Belastung in der Krankheit und nicht alle haben die Möglichkeit, ihre wirklichen Sorgen und Ängste am Telefon offen ihren Angehörigen zu sagen“, sagt Vogelsmeier.
Als Mitglied des Palliativteams macht er noch unter strengen Schutzvorkehrungen als Einziger im Klinikum direkte Besuche; auf Anfrage auch auf anderen Stationen.
Außerdem nutzt er mit Pastor Goldstein und anderen Ehrenamtlichen die Möglichkeit der Fernsehübertragung aus der Kapelle auf die Zimmer, um wenigstens weiterhin mittwochs eine Andacht um 18 Uhr und sonntags einen Gottesdienst um 09.30 Uhr anbieten zu können – wenn auch nun ohne dort anwesende Besucher. Die Aufzeichnungen davon werden über einen Link künftig ins Internet gestellt (www.krankenhausseelsorge-minden.de).
„Das Virus kennt keine Grenzen und wir kennen die Räume und Zeiten seiner Ausdehnung im Moment nicht. Doch unsere Kreativität, unsere Liebe zu den Menschen in Not, unser Wille ihnen beizustehen, aber auch unsere Verantwortung kennen ebenso keine Grenzen“, erläutert Vogelsmeier.

(Beitrag von Pfarrer Oliver Vogelsmeier)