Kinder, wie die Zeit vergeht: Zehn Jahre ist es nun schon her, dass zwei Mindener Kaufleute die Mindener Stiftung für Kinder gründeten. Rund um ihre 70. Geburtstage herum beschlossen damals Helmut Oevermann und Günter Preuß, mit einem Teil ihres Vermögens eine Stiftung zu gründen. „Die Idee dahinter war und ist, aus Dank für das viele Positive in unserem Leben etwas zurückzugeben“, erklärt Oevermann, „mit unserer Stiftung wollen wir Kindern in unserer Region etwas Gutes tun.“ Oevermann und Preuß hatten im Jahr 2000 die Medicare-Seniorenresidenzen gegründet und sie 2008 in jüngere Hände abgegeben. Mit einem Teil des Verkaufserlöses gründeten sie die Stiftung. Dabei entschieden sie sich bewusst für die Errichtung einer Stiftung – und nicht z. B. eines Vereins – weil Stiftungen im traditionellen Sinn für immer bestehen: Das Stiftungsvermögen bleibt erhalten, da zwar Erträge und Spenden ausgeschüttet werden, das Grundkapital aber nicht angetastet wird. Weiterhin bestimmten sie eine enge Bindung der Stiftung an den Evangelischen Kirchenkreis Minden.
Mehrere Jahre gestalteten die beiden Gründer die Stiftungsarbeit im Vorstand aktiv mit. Inzwischen haben sie sich aus dieser Arbeit zurückgezogen. Derzeit lenken als Vorstand Dr. Christian Schäferbarthold (Vorsitzender), Ute Kolbow und Kira Lepsien die Geschicke der Stiftung. Im Kuratorium unterstützen sie dabei Antje Jünemann, Iris Stanesby, Superintendent Jürgen Tiemann und Dieter Lange.
Auch weiterhin verfolgen Preuß und Oevermann aufmerksam die Entwicklung ihrer Stiftung. Mit großer Freude sehen sie, dass sich das Stiftungskapital seit der Gründung durch Zustiftungen und Spenden vervielfacht hat. Seit 2013 verwaltet die Mindener Stiftung für Kinder treuhänderisch auch die Gelder der Wilhelm Lücking Stiftung für Kinder; die beiden Stiftungen verfolgen die gleichen Zwecke.
„Kindern in Deutschland geht es zwar im Vergleich zu vielen anderen Ländern sehr gut“, erklärt Preuß, „trotzdem haben es viele deutlich schwerer als andere – auch im Mühlenkreis“. Hier zu helfen, ist das Ziel der Mindener Stiftung für Kinder. Mit Stiftungserträgen und aus Spendengeldern eröffnet sie Kindern und Jugendlichen Chancen, die sie sonst nicht hätten. Dabei unterstützt sie in erster Linie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe – also nicht Einzelpersonen, sondern Institutionen, in denen mehrere Personen von der Hilfe profitieren. Ein deutlicher Schwerpunkt liegt dabei auf Hilfen für Kinder im Vor- und Grundschulalter.
Ein besonderer Glücksfall für die Mindener Stiftung für Kinder ist, dass die hinzu gewonnene Wilhelm Lücking Stiftung zum Teil als Verbrauchsstiftung angelegt ist. Das bedeutet im vorliegenden Fall, dass ein Teil des Stiftungskapitals laut Satzung innerhalb von dreißig Jahren verbraucht werden kann und soll. Normalerweise können Stiftungen nur mit den Erträgen des Stiftungsvermögens Gutes tun – und das ist bei der gegenwärtigen Situation auf dem Kapitalmarkt mit seinen niedrigen Renditen nicht viel.
So kommt es, dass im Jubiläumsjahr insgesamt rund 19.500 Euro ausgeschüttet werden konnten. „Eine stolze Summe, mit der sich Einiges anfangen lässt“, freuen sich Oevermann und Preuß. Gefördert wurden im Jahr 2018 u. a. Projekte der Kindertagesstätten der St.-Martini-Gemeinde, der Diakonie Stiftung Salem, des Jugendhofs Gotteshütte und der Gemeinde Petershagen. Außerdem unterstützte die Stiftung Sprachförderungsangebote an der Volkshochschule, die Trauergruppe Panther am Johannes Wesling Klinikum, ein Literatur- und Sportprojekt an der Stadtbibliothek sowie musikalische Projekte der St.-Marien- und der St.-Martini-Gemeinde.
Wie alle Geburtstagskinder freut sich die Mindener Stiftung für Kinder über Geschenke – denn jede „Geburtstags-Spende“ an die Stiftung vergrößert im kommenden Jahr den Spielraum für die Förderung von Kindern in der Region. Spendenkonto: Mindener Stiftung für Kinder, Sparkasse Minden-Lübbecke, IBAN: DE 80 4905 0101 0000 060020.