In dieser Wochen findet in vielen evangelischen Kirchen die Konfirmation statt, was der Firmung in der katholischen Kirche entspricht. Das in beiden Begriffen enthaltene Fremdwort meint so etwas wie. Mit ihrem Ja sollen die Konfirmanden bei dem Gott, der sich uns in Jesus Christus gezeigt hat, festmachen. Nun kann man fragen wie fest die Jugendlichen mit dem Glauben verbunden sind. Es kursiert ja der Witz, dass ein Pfarrer mit einem andern über das Problem der Fledermäuse im Kirchturm spricht. Machs wie ich, sagt der Kollege, ich hab sie konfirmiert da sind sie ausgeflogen und nicht wiedergekommen.
Mal ganz davon abgesehen, dass es gut ist, Fledermäusen Obdach zu geben, mache ich auch mit meinen derzeitigen Konfirmanden andere Erfahrungen. Natürlich sind die meisten angesichts eines gut gefüllten Terminkalenders froh, nun wieder etwas mehr Freiheit zu haben. Aber viele kommen weiter begeistert zur Andacht im Jugendtreff (bei der mehr gesungen wird als im „normalen“ Gottesdienst). Und fast die Hälfte sagt, dass sie sich auch über die Konfirmation hinaus in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde einbringen möchten und haben Interesse, an der Basisschulung des Kirchenkreises mitzumachen. Deutlich wird, dass viele heutige Jugendliche sich gern engagieren, wenn sie spüren, ihre Interessen und Meinungen werden ernstgenommen.
Natürlich ist diese Begeisterung, wie auch ihr Glaube schwankend. Aber das gilt sicher nicht nur für Jugendliche. Der Glaube ist wie ein Boot, das oft in den Wellen des Lebens hin-und hergeworfen wird. Aber genau darum ist es gut, dieses Boot immer wieder wie an einem Poller an der Kaimauer festzumachen, dann aber auch wieder loszufahren und Entdeckungen zu machen. Und dieser Poller ist das Ja, das Gott uns in Jesus zuspricht: Ja ich liebe dich und will dir Halt in schwierigen Zeiten geben. Ich habe Interesse daran, dich durch dein Leben zu begleiten (hier kommt das Bild sicher an seine Grenze). Ich wünsche nicht nur meinen Konfirmanden, sondern uns allen, dass wir dies immer wieder auch vermittelt in der Kirche erleben: Da ist ein Gott, der Interesse an uns hat. Und das wir gern bei ihm“festmachen“, Ja zu seinem Angebot sagen.

Andreras Wilmsmeier

Andreras Wilmsmeier

Pfarrerin, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Hartum - Holzhausen