Unruhiger und gleichzeitig konzentrierter als sonst sind sie im den Raum gestürmt – Konfiprüfung. Sie haben sich mehr, manche auch weniger vorbereitet. Klappt das Glaubensbekenntnis? Und wie geht es mit den Geboten? Die Konfizeit geht zu Ende und da muss eben auch diese Hürde noch genommen werden. Zwei Presbyter sind gekommen und schauen mit wohlwollendem Blick auf die Jugendlichen und was sie an Wissen zu bieten haben. Eigentlich gibt es das gar nicht mehr, so eine Konfirmandenprüfung. Und jeder Konfirmand und jede Konfirmandin weiß auch aufzuzählen, welche anderen Kirchengemeinden wirklich darauf verzichten. Natürlich war das früher viel schlimmer, als noch eine vollbesetzte Kirche beim Abfragen der damals vielen Lieder, Psalmen und Katechismustexten zuhörte.  Das haben die allermeisten Gemeinden schon lange überwunden. Doch hier in dieser Gemeinde wird noch geprüft – wenn auch im gezähmten Rahmen nur vor zwei wohlwollenden Presbytern und mit sehr viel weniger Auswendiggelerntem. Nach einer knappen Stunde ist alles durch und alle einschließlich des Pastors sind erleichtert. Alle haben es geschafft und sollen konfirmiert werden. Sie können jetzt wieder draußen über die Pfützen springen.

Da fragt man sich: Woran werden sie sich später, lange nach der Konfirmation erinnern? An die dann doch nicht so schwere Prüfung? An die auswendig gelernten Texte? An die Inhalte?  An das Erlebnis Konfiunterricht?  Mir wäre das letzte am liebsten.  An was erinnern wir Erwachsene uns? Gut, wenn etwas Tragendes aus der Konfizeit bleibt, das auch später noch Halt gibt.

Henrik Rethemeier

Henrik Rethemeier

Pfarrer, Ev. Kirchengemeinde Petershagen