Fast 200 Besucher strömten am Pfingstsonntag zum Freiluftgottesdienst auf dem Sportplatz Bierpohlweg in der Mindener Nordstadt. Bei strahlendem Sonnenschein feierte die St.-Marien-Kirchengemeinde den Auftakt des Jubiläumsprogramms zu 60 Jahren Albert-Schweitzer-Haus (ASH). Alle drei Pfarrer des Gemeindebezirks Marienkirche/ASH wirkten mit: Manuel Schilling hielt die Predigt zur Pfingstgeschichte, Frieder Küppers taufte den kleinen Dean und Karin Daniel hielt die Liturgie. Besonders bewegend war auch die Lesung der Pfingstgeschichte in verschiedenen Sprachen: Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Slowakisch und Ungarisch.
Mit ihrem Pfingstgottesdienst war die Gemeinde zu Gast bei der Schützengilde Minden-Nordstadt, die auf dem Sportplatz am Pfingstwochenende ihr Fest feierte. Das 60jährige Jubiläum des Albert-Schweitzer-Hauses ist für den Gemeindebezirk Anlass, die Zusammenarbeit mit den Vereinen des Stadtteils wie der Schützengilde und dem Verein Sport- und Freizeitzentrum Nordstadt als Betreiber des Bierpohlsportplatzes weiter zu festigen.
Nächster Termin des Jubiläumsprogramms ist die Musikalische Erzählung „Peer Gynt“ am Freitag, 15. Juni, um 17 Uhr im ASH. Zu hören sind die Pianistinnen Reiko Nagai und Chihiro Masaki am Klavier und Manuel Schilling als Erzähler. Für September sind unter anderem ein Erzählcafé, ein Vortrag zu Albert Schweitzer und ein Jazz-Konzert geplant. Höhepunkt und Abschluss des Reigens ist ein Gemeinde- und Stadtteilfest am 16. September rund um das ASH an der Brauereistraße 8.
Am 12. Oktober 1958 wurde das Albert-Schweitzer-Haus durch den damaligen Vizepräsidenten der Evangelischen Kirche von Westfalen, D. Karl Lücking eingeweiht – als Gemeindezentrum für den wenige Jahre zuvor entstandenen 4. Pfarrbezirk Oberstadt der St.-Marien-Kirchengemeinde. Grund für den Bau war die durch den Zuzug von Flüchtlingen stark gestiegene Einwohnerzahl. Rund 3.600 Gemeindeglieder zählte damals der zwischen Kanal und Schwerinstraße gelegene Bezirk, heute leben rund 2900 Menschen rund um das ASH. Der berühmte Urwaldarzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer hatte der Benennung des Gemeindehauses nach seinem Namen persönlich zugestimmt.
Das zweigeschossige Gebäude verfügt über einen großen Kirchsaal, verschiedene Gruppenräume, Küchen und einen behindertengerechten Zugang. Aufgrund seines Alters benötigt die Gemeinde zum Erhalt des Albert-Schweitzer-Hauses Unterstützung. Daher besteht seit 2010 der Förderverein „Haus für alle e.V.“. Unter anderem mit Kulturveranstaltungen im ASH wirbt der Verein um Mittel (Spendenkonto von „Haus für Alle e.V.“: IBAN DE29 4905 0101 0040 1199 01).

(Text von Thomas Krüger)