Zum Jahreswechsel ist Diakon Herbert Wiesner in den Ruhestand gegangen. Seit 1990 hatte er die Binnenschiffergemeinde am Wasserstraßenkreuz von Mittellandkanal und Weser betreut. Wiesner war der letzte von ehemals drei hauptamtlichen Binnenschiffer-Seelsorgern in Westfalen, die in den Kirchenkreisen Recklinghausen, Tecklenburg und Minden angesiedelt waren. Mit seinem Ruhestand endet die fast 100-jährige Tradition der Binnenschiffermission in der Evangelischen Kirche von Westfalen. Ein Abschiedsgottesdienst für Wiesner findet statt am Samstag, 20. Januar, um 15 Uhr in der St.-Marien-Kirche.
Die Entscheidung, die Finanzierung der Binnenschiffermission einzustellen, hatte die westfälische Landeskirche bereits im Juni 1998 treffen müssen. Hintergrund dafür war und ist die allgemeine Entwicklung der Binnenschifffahrt. Nur noch äußerst selten haben so wie früher Binnenschifferfamilien ihren Lebensmittelpunkt an Bord des Schiffes und betreiben die Binnenschifffahrt als Familienbetrieb.
Üblicherweise verfügen Binnenschiffer heutzutage über einen festen Wohnsitz an Land im Bereich einer Ortsgemeinde. Die meisten Binnenschifffahrts-Transporte erfolgen durch Schiffsverbände und die Binnenschiffer arbeiten in der Regel nicht als Selbständige, sondern als Angestellte.
Auch nach der Entscheidung der Landeskirche, die Binnenschiffermission auslaufen zu lassen, hatten die drei Kirchenkreise das Aufgabenfeld zunächst fortgeführt. In Minden war die Stelle des Schifferdiakons vom Diakonischen Werk übernommen worden und die Landeskirche hatte sie bis zum Ruhestand Herbert Wiesners refinanziert.
Zum Abschiedsgottesdienst für Diakon Herbert Wiesner laden die Binnenschiffer, die Diakonie Stiftung Salem, der Kirchenkreis Minden und die St.-Marien-Gemeinde herzlich ein.